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Hochschulbildung – der Normalfall?

11.09.2014 22:03 Uhr
Hochschulbildung – der Normalfall?
Alle an einem Tisch: Immer mehr Deutsche studieren
© Foto: Fotolia/Rawpixel

Immer mehr Deutsche studieren. Der „typische“ Studierende gerät auf dem Campus zunehmend in die Minderheit. Eine Sonderpublikation des CHE Centrum für Hochschulentwicklung widmet sich dieser Entwicklung und ihren Folgen, Problemen und Chancen.

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Gütersloh. 2,6 Millionen Menschen in Deutschland studieren. In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Zahl der Studienanfänger(innen) fast verdoppelt, ebenso die Zahl der Absolvent(inn)en. Dabei habe eine Vielfalt an Bildungsbiografien den „klassischen“ Studierendentypus abgelöst: Heute studiert nicht allein der 19-jährige Abiturient, sondern auch der Handwerksmeister, die alleinerziehende Mutter oder die Managerin im Fernstudium, heißt es in einer Mitteilung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Diese Entwicklung gelte es nun anzuerkennen und zu gestalten, sagt CHE Geschäftsführer Jörg Dräger: „Der Streit über den vermeintlichen Akademisierungswahn ist hinfällig. Die gesellschaftliche Entwicklung hin zu immer mehr Akademikern ist nicht aufzuhalten. Vielmehr muss das Hochschulsystem so weiterentwickelt werden, dass es mit der Zahl und Vielfalt an Studierenden erfolgreich umgehen kann.“

Eine CHE Sonderpublikation benennt dabei aktuelle Probleme: Bisher orientieren sich Hochschulen bei ihren Profilen und Studienangeboten noch zu sehr an einem klassischen Norm-Studierenden (jung, Vollzeit, auf dem Campus). Noch gibt es zu wenige Studienangebote, die auf die individuellen und vielfältigen Bildungsbiografien abgestimmt sind. Für Studierende in Teilzeit sind Seminare nach 18 Uhr beispielsweise eine gute Lösung, nicht jedoch für die alleinerziehende studierende Mutter. Zudem würde es dringender Anpassungen auf der politischen Ebene bedürfen: So ist zum Beispiel das BAföG bislang kein Instrument des lebenslangen Lernens, da es Teilzeit- und Fortbildungsstudium nur ungenügend berücksichtigt. Auch die Übergänge zwischen hochschulischer und beruflicher Bildung seien noch nicht flexibel genug gestaltet.

Jörg Dräger betont: „Der Normalfall Hochschulbildung wird das deutsche Hochschulsystem stärker verändern als es der Bologna Prozess getan hat.“ Die nun nötigen Veränderungen seien nicht ein Drehen an einzelnen Stellschrauben, sondern ein Paradigmenwechsel. „Bei Studienangeboten muss zukünftig stärker die Devise gelten: Jedem das Passende, nicht für alle das Gleiche“, fordert Dräger. Zudem müsste die hochschulische und die berufliche Ausbildung, etwa durch den Ausbau dualer Studienangebote, enger zusammengeführt werden.    

In der Sonderpublikation „Hochschulbildung wird zum Normalfall – Ein gesellschaftlicher Wandel und seine Folgen“ bereitet das CHE diese Zusammenhänge auf 16 Seiten auf. Zahlen und Fakten veranschaulichen die Entwicklung, Hintergründe werden benannt und Handlungsempfehlungen für Hochschulen und Politik aufgezeigt. Unter www.che.de steht die Publikation zum Download bereit. (ts)

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