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"Hellmann ist und bleibt ein Familienunternehmen"

24.08.2016 11:00 Uhr
"Hellmann ist und bleibt ein Familienunternehmen"
Thomas Knecht war Berater bei Roland Berger und wechselte im November 2015 als Geschäftsführer zu Hellmann
© Foto: Hellmann Worldwide Logistics

Laut einem Bericht im Manager Magazin gibt es im Hause Hellmann Probleme. Geschäftsführer Thomas Knecht erklärt im Interview, was dahinter steckt.

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VerkehrsRundschau: Hat das „Manager Magazin“ Recht, ist Hellmann das Unternehmerglück abhandengekommen? Angeblich haben Banken und externe Manager das Ruder übernommen.

Thomas Knecht: Betrachten wir die einzigartige unternehmerische Leistung, mit der die beiden Hellmanns das Unternehmen in den vergangenen 40 Jahren von einem Vier-Standort-Unternehmen zu einem internationalen Logistik-Konzern mit mehr als 12.000 Mitarbeitern, über 3 Milliarden Euro Umsatz und 250 Standorten in mehr als 50 Ländern gemacht haben – so einen Global Player schafft man nicht, wenn man sich in der Geschäftsleitung nicht verträgt und ungleiche Ziele verfolgt. Beide Gesellschafter verantworten unterschiedliche Geschäftsbereiche. Klaus Hellmann hier in Osnabrück „Truck & Rail“, Jost kümmert sich in Hamburg um „Air & Sea“. Das bedeutet, dass sich beide völlig anderen Zielvorgaben stellen müssen. Beide Hellmanns haben mich gebeten, das Ruder zu übernehmen. Ich verantworte den eingeläuteten Generationswechsel.

Also doch kein Unfrieden?

Im Manager-Leben gibt es Situationen, in denen es schwierig ist, einen Konsens herzustellen, da schlicht unterschiedliche Auffassungen über die Zielrichtungen existieren. Es gibt das geflügelte Wort „we agree to disagree“, wir sind uns einig, uneins zu sein. Wachstum kann doch nur durch Reibung entstehen. Das Thema Unfrieden ist reine Spekulation. Es hat vielmehr mit Wachstum und einer Veränderung der Wirtschaftslandschaft zu tun – gerade auf unserem Gebiet.

Verdient Hellmann noch Geld?

Für das Logistik-Geschäft ist in erster Linie der „Gross Profit“ ausschlaggebende Kenngröße. Der zeigt an, in welchem Umfang das operative Geschäft wächst und in welchem Umfang wir in der Lage sind, mit Preis- und Volumenveränderungen erfolgreich umzugehen. Hellmanns Geschäftsmodell ist in bester Ordnung und der Gross Profit in den vergangenen Jahren hat jederzeit ein positives Wachstum gezeigt. Natürlich ist auch das Vor- und Nachsteuerergebnis relevant. Hier sehen wir aktuell Herausforderungen.

Wie sieht es mit dem Umbau des Unternehmens aus?

Die Verbesserung unserer Führungsstruktur und das Fein-Tuning der einzelnen Verantwortungsbereiche werden auch eine Optimierung der Kostenstruktur mit sich bringen, die dem Konzern sicherlich gut tut. Wir müssen uns für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen wappnen und uns zeitgemäß aufstellen.

Welche Rolle spielen Sie?

Ich habe als Berater aus dem Hause Roland Berger mit der Optimierung im Hause Hellmann begonnen. Nachdem die Zusammenarbeit gut klappte und offensichtlich zielführend war, schlug mir die Unternehmensleitung vor, deren Vorsitz zu übernehmen und die Seiten zu wechseln.

Bleibt Hellmann Familienunternehmen?

Die Gesellschafter haben 2015 den Generationswechsel eingeleitet und die Verantwortung der ersten Generation Fremdmanager übertragen. Aber die neue Generation Hellmann wächst nach: Klaus’ Tochter Jil ist im Konzern für die Kommunikation zuständig. Für die Neuausrichtung liegt ein umfassendes Konzept vor, das wir aktuell realisieren. Wir müssen uns den wachsenden Herausforderungen, auch denen eines schnellen Wachstums, stellen. Jost und Klaus Hellmann gehören selbstverständlich der Geschäftsführung an. Sie sind weiterhin wichtige, erfahrene Mitglieder der operativen Führungsspitze. Also: Hellmann ist und bleibt ein Familienunternehmen.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Chefredakteur Gerhard Grünig

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