Antwerpen. Der Antwerpener Hafen wird seine Hafentarife 2011 nicht erhöhen, sondern auf dem Niveau des laufenden Geschäftsjahres einfrieren. Diese Entscheidung fiel jetzt im Vorstand des Städtischen Hafenbetrieb Antwerpen (SHA). Entscheidende Motivation dafür ist für SHA-Vorstandschef Eddy Bruynnickx, dass man gegenüber den Hafenkunden "Planungssicherheit" bieten wolle. "Attraktive, zugleich aber auch an der Kostenwirklichkeit orientierte Hafentarife anzubieten", ist aus SHA-Sicht "ein wichtiger Faktor im allgemeinen Seehafenwettbewerb", so Bruyninckx weiter. In der Tarifpolitik arbeite der SHA nach dem Grundsatz der "Kontinuität". Aufmerksamkeit erregende "Einzelaktionen" bei den Hafentarifen, ganz gleich, ob nach oben oder auch nach unten, lägen dem Hafenbetrieb fern.
Ergänzend zu der Entscheidung verabschiedete der SHA-Vorstand auch ein umfassendes Investitionsprogramm. Es deckt den Zeitraum 2011 bis 2025 ab und sieht Gesamtausgaben in Höhe von 1,6 Milliarden Euro vor. Das Ausgabenpaket beinhaltet einen Vielzahl von kleinen und auch großen Einzelvorhaben. So soll die Entwicklung auf dem Linken Scheldeufer – dem großen Hafenerweiterungsgebiet in Antwerpen – weiter vorangetrieben werden. Dazu gehört unter anderem der Ausbau des Verrebroekdok sowie der Bau einer zweiten, großen Seeschleuse. Ebenfalls Bestandteil des Paketes sind verschiedene Hafenfahrzeuge, vom Saugbagger bis hin zu neuen Assistenzschleppern.
Der SHA bemüht sich auch darum, die Flächen des US-Automobilherstellers General Motor (GM) zu kaufen, nachdem der Konzern beschloss, die Autoproduktion in Antwerpen einzustellen.
Erst kürzlich war bekannt gegeben worden, dass der Antwerpener Hafen ein neues Spezialterminal für den Umschlag, die Bearbeitung, Lagerung und Weiterverteilung von Stahlerzeugnissen bekommt. Der 2,5 Millionen Euro teure Komplex entsteht durch den Umbau eines bereits vorhanden Lager- und Umschlaggebäudes am Vrieskaai. (eha)