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Großrazzia am Frankfurter Flughafen

07.10.2015 09:57 Uhr
Großrazzia am Frankfurter Flughafen
Die Polizei hat am Frankfurter Flughafen am frühen Mittwochmorgen mehrere Lagerhallen von Logistikunternehmen umstellt und Personen festgenommen.
© Foto: Picture Alliance/dpa/Boris Roessler

Rund 1200 Zoll- und Polizeibeamte haben am Mittwochmorgen viele Lagerhallen von Logistikunternehmen in der Cargo City Süd durchsucht. Es geht um Schwarzarbeit und organisierte Kriminalität.

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Frankfurt. Schlag gegen Schwarzarbeit in großem Stil: Etwa 1200 Beamte von Zoll und Polizei haben am frühen Mittwochmorgen in einer großangelegten Aktion 170 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht – darunter auch Lagerhallen von Logistikunternehmen. Sechs Männer im Alter von 26 bis 54 Jahren wurden in Hessen verhaftet, wie die Sonderkommission „Cumulus“ beim Hauptzollamt Frankfurt mitteilte. Schwerpunkt der Razzien waren Firmen am Frankfurter Flughafen, wo das Gelände rund um die Cargo City Süd abgesperrt worden war, sowie im Großraum Frankfurt. 

Den sechs Männern und weiteren 23 Beschuldigten wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen über ein Firmengeflecht Dienstleistungen im Bereich Gepäckabfertigung und Fracht angeboten, die dabei eingesetzten Beschäftigten aber nicht oder nicht vorschriftsgemäß sozialversichert haben. Auch Lohn- und Umsatzsteuer sollen nicht ordnungsgemäß gezahlt worden sein. Den Schaden bezifferte der Zoll auf mindesten 17,6 Millionen Euro.

Die „Wirtschaftswoche“ berichtete, es handele sich in Frankfurt um ein deutsch-türkisches Netzwerk. Durchsuchungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt gab es zudem an den Flughäfen in Düsseldorf und München sowie in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Nähere Details zu den einzelnen Bundesländern wurden nicht genannt. Vorausgegangenen waren jahrelange Ermittlungen. 

Große Generalunternehmen, die mit den Beschuldigten zusammenarbeiteten, und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport sollen getäuscht worden seien. Ihnen wurde nach den Erkenntnissen der Ermittler vorgegaukelt, die Arbeitnehmer würden ordnungsgemäß beschäftigt. Ein Fraport-Sprecher betonte, das Unternehmen arbeite eng mit den Behörden zusammen und unterstütze die Ermittlungsarbeit.

Auch Räume einer Tochter von Lufthansa Cargo wurden durchsucht. Das Unternehmen ist nicht beschuldigt, sondern Zeuge, wie ein Firmen-Sprecher sagte. Man kooperiere mit den Behörden und habe Informationen zur Verfügung gestellt. Den Angaben zufolge gab es in der Vergangenheit Geschäftsbeziehungen zu einem der verdächtigen Unternehmen. Die Zusammenarbeit sei 2013 beendet worden, sagte der Sprecher.

Im Einsatz waren auch Spezialeinheiten der Polizei. Ein Mehrfamilienhaus in Rüsselsheim wurde gestürmt. Mitarbeiter von Zoll und Steuerfahndung durchsuchten das Haus. Die sechs Hauptbeschuldigten aus der Führungsebene der mutmaßlich kriminellen Vereinigung ließen sich den Angaben zufolge widerstandslos von Spezialeinsatzkommandos verhaften. Bei den Hauptbeschuldigten wurden Luxusautos und erhebliche Mengen an Bargeld sichergestellt.

Drei der Hauptverdächtigen wurden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt. Die anderen drei sollen an diesem Donnerstag folgen. (dpa/ag)

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