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Gotthard-Basis-Tunnel soll Verlagerung auf Schiene voranbringen

16.02.2016 17:20 Uhr
Gotthard-Basis-Tunnel soll Verlagerung auf Schiene voranbringen
Pro Tag können die Tunnel 65 Personen- und 260 Güterzüge passieren
© Foto: picture-alliance/Martin Ruetschi

Der Tunnel soll ab Juni 260 Güterzüge pro Tag über die Alpen bringen. Allerdings ist der Zulauf auf deutscher Seite noch nicht fertig.

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Brüssel. Der Gotthard-Basis-Tunnel wird ab Juni einen wichtigen Beitrag zur Verlagerung des europäischen Güterverkehrs auf die Schiene leisten. Darauf haben der Chef der Schweizer Bundesbahn, Andreas Meyer, und der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament, Michael Cramer (Grüne) auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Brüssel hingewiesen.

Die Auslastung des Tunnels, der am 1. Juni eröffnet werden soll, werde zunächst nicht dadurch beeinträchtigt, dass der Zulauf auf deutscher Seite nicht fertiggestellt sei, sagte Meyer vor Journalisten. Erst wenn 2020 auch der parallel verlaufende Ceneri-Tunnel in Betrieb gehe, könne es auf dem nördlichen Zulauf aber zu Engpässen kommen. Die Bundesbahn kämpft noch mit Einsprüchen gegen das Projekt. Die Anschlüsse auf italienischer Seite würden planmäßig fertig gestellt, sagte Meyer weiter.

Für die beiden Tunnel sowie vorgelagerte Projekte hat die SBB nach seinen Angaben 26 Milliarden Schweizer Franken ausgegeben. Durch die beiden Tunnel können 49 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr über die Alpen transportiert werden, 20 Prozent mehr als heute. Außerdem kommen die Züge wegen des geringen Höhenunterschieds (der Scheitel der Strecke liegt bei 550 Meter über dem Meeresspiegel) mit einer Lokomotive über die Alpen. Für die bisherige Passstrecke müssen zusätzliche Lokomotiven eingesetzt werden. Dadurch entfallen Wartezeiten, so dass der alpenquerende Verkehr flüssiger und effektiver wird.

Pro Tag können die Tunnel 65 Personen- und 260 Güterzüge passieren. Er gehe nicht davon aus, dass es zu einem Wettbewerb zwischen dem Güter- und dem Personenverkehr komme, sagte Meyer weiter. In jedem Fall seien für den Güterverkehr vier Trassen pro Stunde und Richtung reserviert.

Der Tunnel, der auf Europas wichtigstem Schienenkorridor von Rotterdam nach Genua liegt, ist nach Ansicht Cramers für die europäische Verkehrspolitik von entscheidender Bedeutung. „Die Schweiz mache der EU vor, wie sinnvolle und zukunftsfähige Verkehrspolitik aussieht.“ Besonders beeindruckt zeigte sich der Vorsitzende des Verkehrsausschusses darüber, dass das Jahrhundert-Projekt „fristgerecht und ohne Mehrkosten“ realisiert wurde. (tw)

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