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GDL-Chef ist zu Kompromissen mit der Deutschen Bahn bereit

20.10.2014 09:59 Uhr
GDL-Chef ist zu Kompromissen mit der Deutschen Bahn bereit
Die Stahlindustrie ist auf die permanente Versorgung mit Kohle angewiesen - der Bahnstreik führt zu Verzögerungen
© Foto: Deutsche Bahn

GDL-Chef Weselsky kündigt eine siebentägige Streikpause an. Wirtschaftsverbände sind besorgt über Auswirkungen des Streiks auf den Güterverkehr.

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Hamburg/Berlin. Nach dem bisher längsten Lokführerstreik in diesem Jahr ist der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, zu Kompromissen mit der Bahn bereit. Er hoffe jetzt auf Verhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB), sagte Weselsky am Montag in einem Interview von NDR Info. Zuvor hatte er eine siebentägige Streikpause von Montag an angekündigt.

Das Bahnmanagement habe gesehen, wie die Beschäftigten ihnen die rote Karte gezeigt haben. Der Reiseverkehr sei zu 85 Prozent zum Erliegen gekommen, das sei „ein deutliches Signal Richtung Bahn, dass unsere Mitglieder zusammenstehen und mit ihrer Streikmaßnahme den Druck auf den Arbeitgeber erhöht haben”. „Wir hoffen, dass das DB-Management nun mehr mit uns über die Tarifverträge, über die Tarifstrukturen und auch über die Frage Zugbegleiter redet.” Er sei „zuversichtlich, optimistisch, dass Bewegung in das Ganze kommt, denn der Druck, den wir aufgebaut haben, ist enorm.”

Von dem Ausstand war auch der Güterverkehr wieder massiv betroffen, teilte DB Schenker Rail mit. Auf dem Höhepunkt des Streiks standen bis zu 200 Güterzüge still. Am Montagvormittag lief der Güterverkehr wieder weitgehend stabil, jedoch standen immer noch viele Züge. Man hoffe, die Verzögerungen des Streiks bis Mitte der Woche abzufahren, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Derweil steigt die Besorgnis bei Unternehmen, dass die Versorgungsketten durch fortgesetzte Streiks betroffen sein könnten. Die Bahn verzeichnet zahlreiche Umbuchungen und Stornierungen. „Beides ist der Fall“, sagte ein Sprecher von DB Schenker Rail am Vormittag.

Wirtschaftsverbände sehen die Situation besorgt. „Der Lokführerstreik ist unverhältnismäßig und verantwortungslos. Neben den Zugreisenden trifft er auch den Güterverkehr in erheblichem Maße und schadet damit dem Wirtschaftsstandort Deutschland", kommentierte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) machte auf die große Bedeutung des Verkehrsträgers für die Unternehmen der Branche aufmerksam. Von den 221 Millionen Tonnen Chemikalien, die im Jahr 2013 transportiert wurden, gingen 13,8 Prozent über die Schiene. „Für viele Stoffe ist die Bahn das Transportmittel der Wahl. Für einige Stoffe ist der Bahntransport grundsätzlich vorgeschrieben“, heißt es in einem Statement des VCI. Störungen im Schienengüterverkehr hätten weitreichende Auswirkungen auf die Branche und ihre Kunden.

Auch aus der Stahlbranche kommen Meldungen über Verzögerungen bei der Versorgung der Werke: „Es gibt Verzögerungen in der Rohstoffzufuhr und auch bei der Belieferung der Kunden“, hieß es bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Der Sprecher eines Stahlwerks im Ruhrgebiet sagte, dass die Kohlevorräte der Werke in der Regel für fünf Tage ausreichend seien.  (diwi/dpa)

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