Die Rechnung dürfte selbst ein Zweitklässler hinkriegen: Auf der einen Seite A gibt es 118.000 Menschen, die händeringend einen Job suchen. Auf der anderen Seite B 16.500 offene Stellen des Berufes, den die 118.000 gerne ausüben würden. Und in der Mitte wartet eine eigens vom Staat eingerichtete Stelle darauf, die eine Seite mit der anderen zusammenzubringen. Wie lange dauert es, bis aus A und B ein für beide Seiten zufriedenstellendes C wird? Eine Woche? Einen Monat? Vielleicht ein halbes Jahr? Länger, viel länger. Vielleicht Jahre, vielleicht ist es für manche der 118.000 Arbeitssuchenden auch schon längst zu spät. Die Bilanz: Es gibt zu viele arbeitslose und zu wenig ausreichend qualifizierte junge Fahrer in Deutschland. 2005 waren 49,2 Prozent der als arbeitslos gemeldeten Berufskraftfahrer zwischen 35 und 49 Jahre, 26,3 Prozent über 50 Jahre alt. Offensichtlich zu alt für den Markt. Nun kann niemand Arbeitslose jünger machen, sie allerdings besser zu schulen und zu qualifizieren ist alles andere als ein Ding der Unmöglichkeit. Dies kann innerbetrieblich geschehen oder aber von externen Stellen übernommen werden. Die Bundesagentur für Arbeit beispielsweise böte sich an. Doch aus Nürnberg drang im Rahmen unserer Recherchen in erster Linie Resignation nach außen. Nach dem Motto: Wer täglich mit Hiobsbotschaften in Sachen Ausbildungsmisere und Fachkräftemangel konfrontiert wird, dem sei es auch mal erlaubt, eine gehörige Portion Frust zu schieben. Das darf er auch, aber nur solange er seine ureigenste Aufgabe wahrnimmt: Qualifizieren, und zwar so lange, bis Angebot A und Nachfrage B zusammenpassen. Mit einer derzeit praktizierten Mangelverwaltung aber wird aus der Zweitklässlerrechnung nicht mehr als eine Milchmädchenrechnung. Timour Chafik Chef vom Dienst
Fahrermangel: Qualifikation vermitteln
Der Kommentar der Woche von Timour Chafik, Chef vom Dienst