Kassel. Der Einstieg des Paketdienstes GLS in das Luftfrachtgeschäft vom Flughafen Kassel-Calden aus ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während Hessens Grüne heute vor zusätzlichen Nachtflügen warnten, sprach die CDU von einem wichtigen Signal für Nordhessen. „Das Interesse eines Großkunden wie General Logistic System (GLS) zeigt, dass unsere Standortpolitik die richtige ist“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Walter Lübcke. Mit GLS könne der Kasseler Flughafen zu einem wichtigen Drehkreuz in Europa werden. Dies sei auch ein Signal an andere Unternehmen, sich in Nordhessen anzusiedeln. Der Grünen-Verkehrsexperte Mathias Wagner befürchtet eine Salami-Strategie der Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch (CDU). Der vor dem Ausbau stehende Flughafen werde zunächst mit vier Nachtflügen genehmigt. Anschließend werde dann wegen mangelnder Nachfrage tagsüber die Zahl der Nachtflüge erweitert. „Es wird deutlich, dass die Landesregierung mit dem Planfeststellungsverfahren nur ein Einfallstor für einen Rund-um-die-Uhr-Flughafen schaffen will.“ Wie GLS heute erklärte, sollten die geplanten Flüge von Kassel-Calden aus im Rahmen des normalen Flugbetriebs und die Nachtflüge im Rahmen der vorliegenden Genehmigungen erfolgen. Derzeit sind an dem nordhessischen Flugplatz vier Nachtflüge genehmigt, es werden aber nur zwei in Anspruch genommen. Zwei zweistrahlige Jets sollten voraussichtlich vom Oktober an täglich an Werktagen zwischen Kassel und dem englischen Coventry pendeln. Weitere Linien zur Verbindung der GLS-Zentren seien geplant. Für den Ausbau des gesamten Netzes mit 25 Flugverbindungen seien fünf bis sechs Jahre vorgesehen, sagte GLS-Vorstand Rico Back. (dpa/tz)
Echo auf GLS-Start in Kassel-Calden geteilt
CDU-Landtagsabgeordnete Lübcke: Mit GLS kann der Kasseler Flughafen zu einem wichtigen Drehkreuz in Europa werden