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E-Commerce bekommt eigenen Ausbildungsberuf

24.08.2016 13:54 Uhr
E-Commerce bekommt eigenen Ausbildungsberuf
Der Klick ins Internet verändert nicht nur Geschäftsfelder, sondern auch Berufsbilder
© Foto: Fotolia/sdecoret

Bundeswirtschaftsministerium gibt grünes Licht für das neue Berufsbild. Auszubildende sollen auch Einblick in Logistik-Wissen erhalten.

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Berlin. Künftig sollen Unternehmen nach dem Berufsbild "E-Commerce-Kaufmann/-frau" ausbilden können. Das teilt der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BVEH) mit. Entsprechend grünes Licht habe das Bundeswirtschaftsministerium heute im Rahmen des gemeinsamen Antragsgesprächs von Arbeitgebern und Gewerkschaften gegeben. Damit kann das geregelte Verfahren für die Ausarbeitung und Einführung des neuen Berufsbildes "E-Commerce-Kaufleute" nun eingeleitet werden.

Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des E-Commerce-Verbandes BVEH, begrüßt diese Entscheidung. Schließlich sei E-Commerce nicht einfach eine Ergänzung des Einzelhandels oder eine besondere Form, Reisen zu buchen oder Waren im In- und Ausland für den Wiederverkauf zu ordern, führt er aus. „Das Internet als Kommunikations- und Transaktionsmedium ermöglicht völlig neue Geschäftsmodelle im Handel, löst die Grenzen der tradierten Handelsstufen auf und verlangt daher andere Kompetenzen."

Die Eckwerte der Ausbildung zu E-Commerce-Kaufleuten wurden gemeinsam von den führenden Verbänden des Einzelhandels, des Versand- und Onlinehandels, des Groß- und Außenhandels sowie des Tourismus definiert.

In den kommenden zwölf Monaten werden Sachverständige von Arbeitgebern und Gewerkschaften im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Ausbildungsverordnung formulieren. Voraussichtlich noch im zweiten Halbjahr 2017 kann diese im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden, so dass die notwendigen Lehrmaterialien und Ausbildungsleitfäden bis zum Sommer 2018 erstellt werden können. Parallel werden die Berufsschullehrer qualifiziert und die Berufsberater über das neue Ausbildungsangebot informiert.

Voraussichtlich ab dem Berufsschuljahr 2018/19 sollen dann, teilt der BVEH mit, Auszubildende gezielt für die Tätigkeit im wachstumsstarken digitalen Handel qualifiziert werden. Für das laufende Jahr erwartet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel allein im Verkauf von Waren über das Internet an Endverbraucher ein Wachstum von 12 Prozent auf mehr als 52 Milliarden Euro.

Auch Logistikwissen wird vermittelt

Die künftigen E-Commerce-Kaufleute sollen auch Logistikwissen vermittelt bekommen, wie Martin Groß-Albenhausen gegenüber der VerkehrsRundschau bestätigt. Der stellvertretende BVEH-Hauptgeschäftsführer wörtlich: „Sicher ist, dass im Rahmen der „Vertragsabwicklung“ auch Wissen zum Thema Distribution (also Warenfluss, Umschlag, Transport, Retoure) vermittelt wird.“ Dies werde allerdings nicht in dem Rahmen erfolgen, wie der Logistik-Kaufmann dies lerne, sondern in dem für E-Commerce-Geschäftsmodelle typischen Rahmen. Dazu gehört laut Groß-Albenhausen auch Wissen über Dropship-/Streckengeschäfts-Modelle, Themen wie die Organisation von verschiedenen Lieferorten aus einem Auftrag (B2B-Thema), Warenrückzug.

Es handle sich also, betont der stellvertretende Hauptgeschäftsführer, nur um einen Ausschnitt dessen, was in bestehenden Logistik-Ausbildungsberufen vermittelt werde. Der BVEH-Mann wörtlich: „Man kann also sagen, dass der E-Commerce-Kaufmann die Logistiker im Unternehmen in den spezifischen Aspekten der E-Commerce-Logistik unterstützt“ Das seien vor allem kaufmännisch-organisatorische Themen, auch die Einbindung von neuen Logistik-Dienstleistern. (eh)

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