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Dieselpreise: Transportgewerbe will Kosten weitergeben

16.04.2012 16:55 Uhr
Dieselpreise: Transportgewerbe will Kosten weitergeben
Der Lang-LKW ist für Ramona Sabelus, Präsidentin des LBBV, eine vielversprechende Alternative
© Foto: Bast

Der Landesverband des Berliner- und Brandenburger Verkehrsgewerbes appelliert an Transportunternehmen, gestiegene Kosten durch hohe Spritpreise weiterzugeben

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Potsdam. Das Verkehrsgewerbe in Berlin und Brandenburg setzt kaum Hoffnung in den Staat, die ständig steigenden Spritpreisen an den Tankstellen dauerhaft zu begrenzen. „Selbst wenn der Gesetzgeber die Preisaufschläge in einem langwierigen Prozess dämpft, könnte es für viele Transportunternehmen schon zu spät sein“, sagte die Präsidentin des Landesverbandes des Berliner- und Brandenburger Verkehrsgewerbes (LBBV), Ramona Sabelus, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Der Verband vertritt nach Angaben von Sabelus etwa 400 der 500 Unternehmen der Branche mit etwa 5000 Mitarbeitern in beiden Bundesländern.

Sabelus appelliert an die Firmen der Branche, den Transportpreis der Auftraggeber nicht in jedem Fall zu akzeptieren. Gestiegene Kosten müssten im Markt weitergegeben werden: „Kostendeckende Preise kann nur der erwarten, der auch bereit ist, notfalls den LKW stehen zu lassen“, so Sabelus. Für angebotene Leistungen müssten reelle Preise eingefordert werden.

Seit Dezember 2011 seien die Preise für LKW-Diesel um etwa ein Fünftel gestiegen, berichtete die Verbandspräsidentin. Bei den Kosten schlugen bislang die Ausgaben für Sprit mit 30 Prozent zu Buche, derzeit seien es schon 36 Prozent. „Bislang konnten die höheren Aufwendungen nicht an die Kunden weitergegeben werden“, sagte Sabelus. Verträge würden meist längerfristig abgeschlossen. In Kürze müssten aber die Forderungen an die Kunden erhöht werden.

Die Transportunternehmen selbst nutzten laut Sabelus viele Möglichkeiten zur Dämpfung der Kosten - vom Training für kraftstoffsparendes Fahren bis zur genauen Beobachtung des Treibstoffmarktes über das Internet, um günstige Tankstellen zu finden. „Doch allzu weite Umwege lohnen sich nicht und der Abstecher nach Polen, um dort billiger den Tank zu füllen, macht sich nicht bezahlt.“

Eine Alternative sieht Sabelus im Einsatz von „Gigalinern“. Auf der von ihrem eigenen Unternehmen häufig befahrenen Strecke könnte dadurch ein halber LKW eingespart werden. „Ich hoffe auf eine positive Bewertung des derzeit laufenden Feldversuchs.“ In einem Versuch des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) werden seit dem 1. Januar 2012 Lang-LKW getestet. (dpa/bw)

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KOMMENTARE


Elke

17.04.2012 - 13:05 Uhr

Leichter gesagt als getan! Auch wir wollten unseren Hauptauftraggebern aus Dänemark die erhöhten Dieselkosten weiterbelasten. Dies wurde ganz schnell von Seiten der Dänen abgelehnt - mit der Begründung "seit November 2011 ist der Dieselpreis in Dänemark stabil!". Angefügt war hier zur Kontrolle auch noch ein Link von Shell.dk - und es ist korrekt, wir konnten keine Erhöhung finden. Leider können wir nicht mit der ganzen Flotte in Dänemark tanken, sodass wir auch heimische Tankstellen nutzen müssen. Ich denke hier ist die Politik gefragt. Man sollte in Berlin endlich reagieren... vielleicht wird dann ja auch der Unternehmer aus Deutschland wieder konkurrenzfähig. Machen wir uns nichts vor... selbst wenn wir die Preise umlegen können - bezahlen wird der Endverbraucher, man sieht es mittlerweile bei jedem Einkauf! PS: Leider ist nicht jeder Unternehmer in der Lage die Flotte auf Gigaliner umzustellen. Ich denke bis dahin sollte für jedermann eine Lösung gefunden werden!


Thorsten Klamberg

03.05.2012 - 12:59 Uhr

Wie wäre es denn, dass zulässige Gesamtgewicht von 40to auf 44to zu erhöhen, wie es zum Beispiel in Frankreich auch für Agrarprodukte gemacht wurde und jetzt auf andere Produkte auch ausgeweitet werden soll. Das spart Fahrten und somit auch Diesel. Aber der Kommentar unseres Verbandes war auch eindeutig "Das wollen wir hier in Deutschland doch gar nicht!"


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