Berlin. Mit etwas gedämpfter Stimmung geht die deutsche Logistikwirtschaft in den 31. Deutschen Logistik-Kongress, der am Mittwochmorgen in Berlin eröffnet wurde. Neben den globalen Herausforderungen wie der Russland-Ukraine-Krise, dem Krieg im Nahen Osten und dem Ebola-Ausbruch in Westafrika machen vor allem die wirtschaftlichen Aussichten den Logistikern zu schaffen. Das betonte Professor Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik in seiner Eröffnungsrede.
Prägend sei der Auftragseinbruch in der Industrie. „Bisher hat sich jedoch lediglich die Stimmung eingetrübt, aber nicht die Lage“, sagte Klinkner. In diesem Jahr würden die Logistikumsätze leicht auf 235 Milliarden Euro steigen. Im kommenden Jahr sehen die Experten das Wachstum nur knapp über der Inflationsrate und die Logistikumsätze auf einem Niveau von 240 Milliarden Euro.
Kritik an Bundesregierung
Scharfe Kritik übte Klinkner an der Politik der Bundesregierung. Die Logistiker sind vor allem mit der Infrastrukturentwicklung in Deutschland unzufrieden. Der BVL-Vorsitzende zitierte eine BVL-Umfrage, nach der die Befragten der Politik in diesem Punkt nur die Note 3,9 auf einer Fünferskala gaben. Klinkner forderte die Regierungsparteien zu einem sachlicheren Umgang mit dem Thema Maut auf. Zudem müsse die digitale Infrastruktur deutlich gestärkt und das Freihandelsabkommen mit den USA unter Dach und Fach gebracht werden. (hel)