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DB Cargo plant 2100 Stellen zu streichen

23.03.2016 08:30 Uhr
DB Cargo plant 2100 Stellen zu streichen
Rund 40 Prozent des Umsatzes macht DB Cargo mit Einzelwagen
© Foto: Deutsche Bahn/Wolfgang Klee

Die Bahn ringt schon lange mit ihrer schwächelnde Gütersparte. Nun gibt es ein Sanierungskonzept. Demnach sollen 215 der etwa 1500 Verladestationen in Deutschland nicht mehr angefahren werden.

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Berlin/Mainz. Die Deutsche Bahn will bei der geplanten Sanierung des Schienengüterverkehrs rund 2100 Arbeitsplätze streichen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus einer zuverlässigen Quelle, die mit den Plänen vertraut ist. Demnach sollen 215 der etwa 1500 Verladestationen in Deutschland nicht mehr angefahren werden. Es seien vor allem kleine Abfertigungspunkte, an denen oft nur einzelne Wagen abgeholt werden. Sie stünden für lediglich 0,4 Prozent des Güterbahn-Umsatzes in Deutschland.

Bahn will geringere Fixkosten

Die Bahntochter DB Cargo (früher: DB Schenker Rail) mit der Zentrale in Mainz verspreche sich davon geringere Fixkosten, hieß es. Die Pläne sollen nun mit dem Gesamtbetriebsrat und den Kunden diskutiert werden. DB Cargo beschäftigt 17.500 Mitarbeiter in Deutschland, in Europa sind es insgesamt 31.000. Im Dezember war noch von 2600 Stellen die Rede, die wegfallen sollten. Entlassen wird niemand, möglich sind aber andere Einsatzorte oder neue Aufgaben.

Die Güterbahn will mit einer umfassenden Sanierung bis Ende 2018 wieder profitabel werden. Die mittelfristige Planung sieht vor, den Umsatz bis 2020 um 700 Millionen Euro auf 5,5 Milliarden Euro zu steigern. Damit soll ein Gewinn vor Zinsen und Steuern von 200 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

Die Sparte war 2015 mit einem Ergebnis von minus 183 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern deutlich in die Verlustzone geraten. Schwierigkeiten hat die größte Güterbahn Europas aber schon länger. In den vergangenen fünf Jahren musste sie Aufträge an die Konkurrenz abgeben: Der Marktanteil von DB Cargo ging um 10 Prozentpunkte auf 62 Prozent (2015) zurück.

Bahn kommt zu spät

Die Gründe dafür seien „mangelnde Qualität und zu hohen Kosten“, sagte der Insider. Die Lieferungen erreichten zu oft ihre Ziele nicht pünktlich. Es seien auch Kunden nach den Lokführerstreiks im vorigen Jahr abgesprungen und nur ein Teil davon zurückgekehrt. Im Wettbewerb mit dem Lastwagenverkehr der Straße hat die Güterbahn wegen der niedrigen Dieselpreise einen schweren Stand. Rund 40 Prozent des Umsatzes macht DB Cargo mit Einzelwagen, die mehrmals umgekoppelt mit verschiedenen Zügen ans Ziel kommen.

Ziel des Sanierungskonzepts ist nach Darstellung des Informanten, den Güterverkehr durch genauere Steuerung effizienter zu machen. So sollen die Standzeiten der Loks verkürzt werden. Lokführer sollen bald etwa 70 Prozent statt bisher 55 Prozent ihrer Arbeitszeit einen Zug bewegen. Für eine Güterzugfahrt quer durch Deutschland werde künftig ein einziges Team zuständig sein, nicht bis zu neun verschiedene wie bisher. Schließlich soll der Vertrieb unmittelbar für die Auslastung der Züge verantwortlich sein. (dpa)

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