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CO2-Grenzwerte für Luftfahrt festgelegt

10.02.2016 10:55 Uhr
CO2-Grenzwerte für Luftfahrt festgelegt
Die Luftfahrt soll in die Plficht genommen werden: Flugzeuge sollen weniger CO2 verbrauchen
© Foto: Fotolia/Robert Hoetink

Der Umweltausschuss der UN-Organisation für die zivile Luftfahrt (ICAO) einigte sich nach sechs Jahren Verhandlung auf neue Grenzwerte für Flugzeuge, die ab 2020 zugelassen werden.

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Montreal. Flugzeuge sollen in Zukunft weniger Kohlendioxid ausstoßen. Der Umweltausschuss der UN-Organisation für die zivile Luftfahrt (ICAO) einigte sich am Dienstag in Montreal auf neue Grenzwerte für Flugzeuge, die ab 2020 zugelassen werden. Der geschäftsführende Ausschuss (Governing Council) der ICAO soll die Grenzwerte im Herbst formell beschließen. Ausnahmen soll es für Flugzeuge russischer und ukrainischer Hersteller geben, deren Marktanteil jedoch gering ist.

Sechs Jahre haben die Mitgliedsstaaten der ICAO darüber verhandelt, wie schnell die Hersteller, insbesondere Boeing und Airbus, den Ausstoß von Treibhausgasen ihrer neuen Maschinen reduzieren müssen. Dabei geht es um viel Geld, denn je anspruchsvoller der von der ICAO verfügte Fahrplan zur Senkung der Treibhaus-Gase ist, desto schneller müssen die Hersteller die bereits entwickelten Flugzeug-Typen ausrangieren und neue, Sprit sparende Modelle anbieten. Für einen schnellen Übergang müssen sie mehr Geld in die Hand nehmen, um die neuen Modelle zu entwickeln.

Längere Übergangsfrist vereinbart

Deswegen hat sich der zuständige Ausschuss der ICAO auf eine längere Übergangsfrist verständigt. Die neuen Standards müssen ab 2020 nur von völlig neu entwickelten Flugzeugen erfüllt werden, von bereits bestellten Maschinen erst 2023 und von allen neuen Maschinen 2028. Die größten Verbesserungen werden für Flugzeuge über 60 Tonnen verlangt, die überwiegend für lange Strecken und im internationalen Frachtverkehr eingesetzt werden Sie sind für 90 Prozent der Emissionen der Luftfahrt verantwortlich. Ziel sei es, „sicherzustellen, dass die nächste Generation von Flugzeugen mit Sicherheit weniger CO2 ausstoße“, sagte ICAO-Präsident Bernard Aliu in Montreal.

EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc begrüßte den Durchbruch in den Verhandlungen als „wichtigen Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen“. Die EU habe dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. „Ich hoffe, das wird den Verhandlungen über einen weltweiten Marktmechanismus für Treibhausgase aus der Luftfahrt neuen Schwung verleihen und wir erzielen darüber eine Verständigung bis zur Vollversammlung der ICAO im Herbst.“ Die Kommission geht davon aus, dass der Verbrauch pro Kilometer und pro Passagier/Tonne Fracht durch den neuen Standard um 36 Prozent niedriger ausfällt. Dadurch würden 650 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr weniger ausgestoßen.

Umweltorganisationen halten die Regeln für zu lasch

Umweltorganisationen gehen von deutlich geringeren Einsparungen aus. „Verkehr und Umwelt“ (T&E) kritisierte die Grenzwerte als wenig anspruchsvoll. Vergleichbare Verbesserungen beim Spritverbrauch seien ohnehin geplant gewesen. Der ICAO-Umweltausschuss habe sich in erster Linie an den Interessen von Airbus und Boeing orientiert, sagte T&E-Direktor Bill Hemmings in Brüssel. Ihre alten Produkte könnten bis 2028 weiter verkauft werden.

Nach Angaben der beiden Hersteller halten ihre neuesten Modelle die neuen Grenzwerte der ICAO bereits ein, etwa die Boeing 737Max oder der Airbus A320neo. Andere Modelle wie der A330, der A380 oder die Boeing 747 und 777 müssen technisch nachgebessert werden, um ihren CO2-Aussstoß zu reduzieren. (tw)

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