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Britische Transportverbände warnen vor hartem Brexit

24.01.2017 09:55 Uhr
Britische Transportverbände warnen vor hartem Brexit
Der Brexit bleibt nicht ohne Folgen
© Foto: Fotolia/Rozol

Ein Ausscheiden Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt und der EU-Zollunion bedeutet zusätzliche administrative Kosten sowie eine Verlangsamung der Lieferkette für britische Unternehmen.

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London. Der britische Verband für Straßengütertransport (Road Haulage Association, RHA) hat vor den Folgen des von Premierministerin Theresa May angekündigten „harten” Brexits gewarnt. Das von May verlangte Ausscheiden Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt und der EU-Zollunion werde sich nachteilig auf das Transport- und Logistikgewerbe auswirken. Es werde zusätzliche administrative Kosten sowie eine Verlangsamung der Lieferkette für britische Unternehmen bedeuten, befürchtet RHA.

„Wir müssen für fließenden Verkehr für unsere Lkw und in unseren Häfen sorgen, das ist wesentlich für unsere Aktivitäten”", sagte RHA-Geschäftsführer Richard Burnett. Zollangelegenheiten müssten ohne Verzögerung sieben Tage die Woche rund um die Uhr erledigt werden können. Dafür solle die Regierung im Fall der Verwirklichung von Mays Plänen neues Personal einstellen. „Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Beamten wird das nicht funktionieren”, sagte Burnett.

Burnett drängt zudem auf die Bildung einer Arbeitsgruppe, in der sich Vertreter der Regierung und der Transport- und Logistikbranche mit deren spezifischen Bedürfnisse auseinandersetzen sollen. Dadurch soll die Schaffung von Nachteilen für britische Transport- und Logistikunternehmen vermieden werden. RHA fordert auch Klarheit darüber, wie künftig mit Lkw-Fahrern und Lagerhallen-Mitarbeiter aus anderen EU-Staaten umgegangen werden könne. Laut RHA-Angaben arbeiten zurzeit rund 60.000 Lkw-Fahrer aus anderen EU-Staaten in Großbritannien.

Sorgen auch in Nordirland

Auch Transportunternehmen und Politiker in Nordirland machen sich Sorgen über die geplante Abgrenzung Großbritanniens zu seinen Nachbarn. Eine „feste Grenze” werde zu wirtschaftlichem Schaden führen, sagten Abgeordneten des nordirischen Regional- Parlaments. Die Nordiren sehen vor allem den Güterverkehr in die südliche Republik Irland gefährdet. Sie plädieren - wenn überhaupt - für eine feste Außengrenze Großbritanniens, die nur die britische Hauptinsel von der EU und damit nicht den inner-irischen Verkehr voneinander trennen soll.

Schon im abgelaufenen Jahr hatte der irische Verband für Straßengütertransport (Irish Road Haulage Association) davon gesprochen, dass allein das Ja der Briten zum Austritt aus der EU negative Auswirkungen auf das Transportgewerbe gehabt habe.

Der britische Verband für Gütertransport (Freight Transport Association, FTA) hingegen lobte Mays Absicht, Voraussetzungen für einen „tariffreien Handel ohne Hindernisse” mit der EU aushandeln zu wollen. Allerdings wies auch FTA darauf hin, dass es britischen Gütertransport-Unternehmen nach dem Brexit wie bisher problemlos erlaubt sein müsse, EU-Bürger als Lkw-Fahrer und Mitarbeiter im Transportgewerbe zu beschäftigen. (kw)

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