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Britische Spediteure und Versender klagen über Zusatzkosten durch Flüchtlingskrise

27.11.2015 10:45 Uhr
Britische Spediteure und Versender klagen über Zusatzkosten durch Flüchtlingskrise
Die Situation in Calais macht den Spediteuren in Großbritannien zu schaffen
© Foto: picture-alliance/Chibane

Laut einer aktuellen Erhebung haben Verzögerungen im Transport und die Zerstörung von Gütern einen Schaden in Höhe von 942 Millionen Euro verursacht.

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Scottsdale. Laut dem letzten Supply Chain Security Risk Index des amerikanischen Dienstleisters BSI hat die Europäische Flüchtlingskrise der britischen Wirtschaft alleine im letzten Jahr einen Schaden von einer Milliarde US-Dollar (942 Millionen Euro) verursacht, berichtet die Londoner Lloyd's Loading List. Meist handelte es sich hier um die Verzögerung und die Zerstörung von bedeutenden Gütern und medizinischem Bedarfsmaterial. BSI rechnet künftig mit einer Zunahme dieser Kosten.

Im September wurde die größte Anzahl von Grenzen seit dem Schengener Abkommen von 1995 geschlossen. Die Anzahl der Familien, die durch Kriege in Afrika und dem Nahen Osten vertrieben wurden, stieg um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Index basiert auf Daten des Supply Chain Risk Exposure Evaluation Network von BSI. Das Netzwerk liefert eine kontinuierliche Evaluierung von 20 firmenbezogenen Risikofaktoren von Unternehmen aus 203 Ländern.

Die Verzögerungen von bis zu neun Stunden im französischen Calais fügen den Transportkosten der Spediteure, die Waren nach England bringen, täglich 1,1 Millionen Euro hinzu. Grenzschließungen in Deutschland, Serbien, Kroatien und Ungarn treffen die Spediteure ebenfalls. Insbesondere Lieferungen von Arzneimitteln und Nahrungsmittelprodukten sind durch Kontaminierungen durch blinde Passagiere betroffen. Eine einzige Versendung von medizinischem Bedarfsmaterial im Wert von 3,7 Millionen Euro musste nach der Kontaminierung durch blinde Passagiere vernichtet werden.

Jede verspätete oder zerstörte Sendung hebt die Kosten für den Endkunden an

Der Manager des Global Intelligence-Programms bei BSI Jim Yarbrough erklärte: „Mehr als andere Wirtschaftszonen basiert Europa auf dem freien Handel. Jede zerstörte, kontaminierte oder verspätete Sendung hebt die Kosten für den Endkunden an. Im Exportbereich werden die Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Arbeitsplätze zerstört.” Durch die Terroranschläge von Paris werden zudem vermehrt Grenzkontrollen durchgeführt, was zu weiteren Verzögerungen und Kosten führen kann.

Laut BSI sind Unterbrechungen der Versorgungsketten, Verzögerungen, Diebstahl und der Verlust von Gütern globale Probleme. In Südafrika zum Beispiel ist die Zahl der gewaltätigen Überfälle im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen. In China setzen die Diebe hollywoodreife Manöver ein, um Ware von fahrenden Lkw zu holen. Die britische Road Haulage Association (RHA) rief kürzlich zu weiteren Maßnahmen auf, um die Krise in Calais anzugehen. Der Leiter der RHA Richard Burnett sagte: „Wir können nicht warten, bis jemand getötet wird. Das ist einfach keine Option. Die Situation gerät zunehmend außer Kontrolle.“ (rup)

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