München. Transport- und Logistikunternehmen weltweit wachsen zwar kräftig beim Umsatz, aber nicht beim Gewinn. Das zumindest ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Logistik-Reports „Transportation and Logistics in a Changing World“, den die Boston Consulting Group vorgelegt hat. Laut der Untersuchung der Unternehmensberatung schaffen es nur die wenigsten Transporteure und Logistiker, ihr Wachstum auch in höhere Gewinne zu übersetzen: Von 2007 bis 2014 stieg der durchschnittliche Umsatz um 22 Prozent pro Jahr, die EBIT-Marge wuchs allerdings nur um 2 Prozent. Das drücke auf die Kapital- beziehungsweise die Aktionärsrenditen – mit rund 10 beziehungsweise 11 Prozent lagen beide zwischen 2011 und 2015 im Industrievergleich unter dem Durchschnitt, rechnet die Boston Consulting Group vor.
Eine niedrige Ertragskraft aber lasse „wenig Spielraum für Investitionen in Innovation und nachhaltiges Wachstum“, mahnt der Logistik-Report. Ein solches aber sei notwendig, um langfristig erfolgreich zu sein. Entscheidend sei, wie die Transport- und Logistikunternehmen auf die sechs großen Herausforderungen der Branche reagieren. Als solche Herausforderungen nennt der Logistik-Report die rapide Entwicklung in den aufstrebenden Märkten, die Urbanisierung, Digitalisierung, E-Commerce, Nachhaltigkeit sowie fehlende oder überlastete Infrastrukturen. Investitionen in Innovation, Optimierung von Strukturen und Prozessen durch eine konsequente Digitalisierung, Qualität und Serviceorientierung seien für die Unternehmen entscheidende Erfolgsfaktoren, wenn sie sie ein nachhaltiges Wachstum erreichen wollten. „Wachstum allein reicht nicht, es muss nachhaltig profitabel sein“, lautet daher das Fazit. (tb/ag)