Düsseldorf. "Wir müssen der starken Emotionalisierung und dem Empörungsduktus der Eurocombi-Gegner sachliche Argumente und Diskussionen entgegensetzen." Diese Forderung richtete Ben Möbius, Abteilungsleiter Infrastruktur beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf der Fachtagung "Laderaumverknappung – gut geplant ist halb gewonnen", die die VerkehrsRundschau mit Unterstützung von Timocom in Düsseldorf durchgeführt hat, an die teilnehmenden Verlader, Spediteure und Transportdienstleister. In der laufenden Diskussion um die Ausgestaltung des Feldversuches sollten Daten und Fakten im Mittelpunkt stehen – etwa Fragen der Sicherheit und der befahrbaren Strecken. "Wir setzen uns für ein zulässiges Gewicht von 44 Tonnen ein", stellte der Industrie-Vertreter klar – und betonte: "Es muss auch Durchfahrmöglichkeiten für Lang-LKW in Bundesländern geben, die sich bisher gegen den Testversuch ausgesprochen haben."
Was bundesweit noch erprobt werden soll, ist bei der Aco Severin Ahlmann GmbH längst im Einsatz. Aus Sicht eines Verladers beschrieb Thorsten Witt, Leiter Auftragszentrum und Logistik, die Vorteile: "Wir haben eine Kraftstoffersparnis und damit einhergehend auch eine CO2-Ersparnis von über 20 Prozent", ist Witt vom Lang-LKW überzeugt. In der Praxis meistere der von der Spedition Voigt für Aco eingesetzte Eurocombi auch Kreisverkehre ohne Probleme. "Wir sollten endlich die Praxis sprechen lassen", lautet seine Forderung an die Politik. Und auch einen Seitenhieb gegen die bisher ablehnenden Bundesländer kann er sich nicht verkneifen: "Hamburg ist ein Klassiker: Die sind gegen den 25-Meter-LKW und setzen im Stadtgebiet einen 25-Meter-Bus ein". Dürfte sein Unternehmen den Lang-LKW auf weiteren Relationen einsetzen, würde Aco über 800.000 gefahrene Kilometer einsparen – das wären rund 1330 LKW. Dass das die Umwelt schone, liege auf der Hand - fast 700.000 Kilogramm CO2 könnte allein sein Unternehmen damit pro Jahr einsparen. (tr)