Berlin. Im Hause Dobrindt wird heute um die Zukunft des größten norddeutschen Schienenprojekts „Y-Trasse“ gerungen. Mit von der Partie sind neben der Bahn selbst die drei Bundesländer Bremen, Hamburg und Niedersachsen. Nach über 20jähriger Planungs-und Diskussionszeit - schon zu Zeiten Hartmut Mehdorns und dessen Vorgänger – ist viel geredet, aber kaum gehandelt worden. Ursprünglich war die wegen ihres Y-förmigen Streckenverlaufs zwischen Bremen, Hamburg und Hannover sogenannte „Y-Trasse“ für den ICE-Verkehr konzipiert. Dies gehört inzwischen wohl der Vergangenheit an, schon aus Kostengründen. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) plädiert unabhängig vom Y-Trassenprojekt für einen schnellstmöglichen Ausbau der sogenannten Amerikalinie zwischen Bremen und Uelzen/Hannover. Diese vorhandene Strecke verläuft allerdings teilweise nur eingleisig und ist vor allem nicht elektrifiziert.
Weitere Alternativen, die in Berlin diskutiert werden, ist eine weitere Neubaustrecke von Europas größtem Rangierbahnhof Maschen, südlich von Hamburg und seinem Hafen, über Soltau nach Celle. Im Ministerium präsentiert die Bahn das Für und Wider von Y-Trasse und möglichen Alternativstrecken - insgesamt ist von dreien die Rede; der Bund behält sich aber eine gesamtwirtschaftliche Würdigung vor. Das alles braucht Zeit. Für die ständig wachsenden Güterströme von und zu den deutschen Nordseehäfen kein gutes Zeichen. (cfd)
Bernd Wettern