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Baden-Württemberg: Lang-LKW im Gespräch

19.12.2014 14:38 Uhr
Baden-Württemberg: Lang-LKW im Gespräch
Die SPD setzt den Lang-LKW wieder auf die Agenda
© Foto: dapd/Jens-Ulrich Koch

Die SPD will im Landtag erneut über die Zulassung von Lang-LKW sprechen. Daimler hatte vor Kurzem eine Sondergenehmigung beantragt.

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Stuttgart. Die SPD im Landtag will das Thema Zulassung von Lang-LKW auf den Südwest-Straßen wieder auf die Tagesordnung setzen. „Weil es eine neue Faktenlage bei den Lang-Lkw gibt, wollen wir mit dem Koalitionspartner reden“, sagte Verkehrsexperte Hans-Martin Haller am Freitag in Stuttgart. Der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann hatte sich kürzlich skeptisch bezüglich eines Antrags des Autobauers Daimler auf Sondergenehmigung gezeigt. Eine „Lex Daimler“ würde die Entscheidung des Landes durchlöchern, sich nicht an dem Test der Gigaliner zu beteiligen.

Die Grünen-Fraktion spielte den Ball zurück und betonte, sie sei in Sachen Güterverkehr, Logistik und Lang-LKW seit Jahren im guten Dialog mit Wirtschaft und Verbänden. „Wir freuen uns, dass jetzt auch die SPD im Gespräch ist“, sagte Verkehrsexperte Andreas Schwarz. Es gebe ein schriftliches Gesprächsangebot an Daimler gemeinsam von Minister Hermann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Aus Sicht Hallers macht die gescheiterte Klage Baden-Württembergs vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Feldversuch mit Lang-LKW eine Neubewertung notwendig. Karlsruhe hatte im Mai Klagen der Länder Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sowie der Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen gegen den Pilotversuch mit den über 25 Meter langen Fahrzeuge zurückgewiesen. Auch die Wissenschaft bewerte den bisherigen Feldversuch positiv, sagte Haller. „Ein einfaches Nein hilft jetzt nicht mehr weiter.“ Die SPD sei im Lichte neuer Erkenntnisse bereit, ihre seitherige Position zu überdenken.

Positive wirtschaftliche wie ökologische Effekte seien etwa, dass im Durchschnitt zwei Lang-LKW-Fahrten etwas mehr als drei Fahrten mit konventionellen Lastkraftwagen ersetzen könnten, erläuterte Haller. Daraus ergäben sich Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse zwischen 15 und 25 Prozent und somit auch weniger Schadstoffemissionen. Die getesteten Lang-LKW seien außerdem nicht schwerer als konventionelle LKW. „Es entstehen also auch keine größeren Belastungen für Straßen und Brücken.“ Hermann hatte dagegen mit erhöhten Belastungen von Brücken, der Verlagerung von Transporten von der Schiene auf die Straße und Sicherheitsfragen argumentiert.

An dem 2012 gestarteten Feldversuch beteiligen sich weniger als die Hälfte der Länder. Rund 40 Unternehmen lassen bis Ende 2016 insgesamt 80 Lang-LKW auf speziell ausgewiesenen Strecken fahren.  (dpa)

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