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ADAC fordert LKW-Maut in Ortsdurchfahrten

02.01.2014 09:25 Uhr
ADAC fordert LKW-Maut in Ortsdurchfahrten
Nach Ansicht des ADAC soll die LKW-Maut ausgeweitet werden
© Foto: Toll Collect

Mit der Einführung einer zusätzlichen Abgabe sollen LKW-Fahrer nach Ansicht des Automobilclubs zurück auf die Autobahnen geschickt werden.

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Freiburg. Nach einer deutlichen Zunahme des Schwerlastverkehrs fordert der ADAC eine Ausweitung der LKW-Maut. Auf Bundes- und Landesstraßen sowie vor allem in Ortsdurchfahrten habe sich der stark steigende Lastwagenverkehr zu einem großen Problem entwickelt, sagte der Vorsitzende des ADAC Südbaden, Clemens Bieniger, in Freiburg der Nachrichtenagentur dpa. Eine Gebührenpflicht für Lastwagen auch auf diesen Strecken würde helfen, den Verkehr in geordnete Bahnen zu lenken. Ziel müsse es sein, die Orte und damit die Bürger zu entlasten.

„Der internationale Schwerlastverkehr rollt immer mehr durch unsere Städte und Gemeinden”, sagte Bieniger. Anstatt die Autobahn zu nutzen, wählten viele Lastwagenfahrer kleinere Straßen. Ein Ausweiten der vor neun Jahren eingeführten Maut könne dafür sorgen, dass Lastwagen die Autobahnen nutzen, anstatt kostenfrei über kleine Straßen zu fahren. Gefordert sei hierfür die Bundesregierung.

Ein Grund für die Entwicklung sei die moderne Technik. „Das Navigationssystem gibt die kürzeste Route vor und diese wird dann auch befahren, zumal sie meist kostenfrei ist.” Zudem seien hierzulande immer mehr Speditionen aus dem Ausland unterwegs, die Fahrer seien nicht ortskundig. „Auch wenn es über die Autobahn schneller ginge, wird meist der Weg durch Stadt und Land gewählt.”

Seit 2005 müssen Lastwagen auf Autobahnen und vereinzelt auf Bundesstraßen in Deutschland eine streckenbezogene Maut zahlen. Auf anderen Straßen sind die gebührenfrei unterwegs. Der Preis dafür sei hoch, sagte der ADAC-Chef. „in 40-Tonner richtet auf der Straße den 100 000-fachen Schaden eines PKW an.” Zudem müssten Gemeinden und ihre Bürger leiden, es gebe ein erhöhtes Unfallrisiko. In immer mehr Orten wachse daher der Widerstand gegen den zunehmenden Verkehr. Besonders betroffen in Baden-Württemberg sei die stark befahrene Ost-West-Verbindung von der Rheinebene über den Schwarzwald in Richtung Stuttgart und Bodensee.

Zusätzlich fordert der Automobilclub den Bau weiterer Ortsumfahrungen. Die Bundesregierung stelle hierfür zu wenig Geld bereit, sagte Bieniger. „Der Autofahrer bezahlt schon genug - nämlich 53 Milliarden jährlich. Wenn dann nur 19 Milliarden wieder in die Verkehrsinfrastruktur fließen, muss die Politik handeln.”

Die von der großen Koalition geplante PKW-Maut werde keine finanzielle Entlasrung bringen. Der Aufwand stehe in keinem Verhältnis zu den erwarteten Einnahmen. Sinnvoller sei es, die LKW-Maut auch auf kleine Lastwagen und Transporter zu erweitern. (dpa)

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KOMMENTARE


Jürgen Auth

02.01.2014 - 18:28 Uhr

Aha! Die Ortsmaut für LKW soll diese wieder auf die Autobahnen bringen. Als Beispiel wird die Überquerung des Schwarzwaldes genannt. Auf welche Autobahn sollen wir denn, wenn wir von Freiburg nach Donaueschingen fahren? Die meisten Bundesstraßen, die parallel zu Autobahnen liegen, sind ohnehin für den Durchgangsverkehr ab 12 Tonnen gesperrt. Dadurch ist der Mautausweichverkehr so gut wie vollständig unterbunden. Für Ortsumfahrungen wird allerdings in der Tat zu wenig Geld bereitgestellt. Das würde die Orte wirklich vom LKW-Verkehr entlasten, sowohl auf autobahnfernen Strecken als auch im Verteilerverkehr. Da ist aber die Politik gefragt. Als Negativbeispiel sei die B 87n von Fulda nach Meiningen genannt. Deren Bau ist ad acta gelegt, so dass alle Ortschaften weiterhin unter dem LKW-, aber auch unter dem PKW-Verkehr leiden werden.


Raphael Schikora

11.01.2014 - 17:33 Uhr

Bin selbst langjähriges ADAC Mitglied, aber das, was der ADAC mittlerweile für den Straßenverkehr unternimmt, ist für mich unter aller Würde. 1. Keine PKW-Maut, sondern Erhöhung der Mineralölsteuer, dammit Berufspendler noch mehr belastet werden, aber andere EU- Bürger hier weiter frei fahren können, obwohl wir Deutsche überall bezahlen müßen.Wo war der ADAC und unsere Bananenministerium(Verkehrsministerium) bei der Einführung der Maut in anderen Ländern, da haben Sie wie immer es in Deutschland so ist gekuscht nicht sagen oder Unternehmen.Ich bin für die Maut in Deutschland, aber man muß es ja nicht Ausländermaut nennen, sondern einfach Maut. 2. Der ADAC macht sich noch nicht einmal stark gegen das Telefonieren im Auto, das nicht mehr bestraft wird. Schlimmer sind doch die ganzen Hobbynavifahrer oder die ganze Technik in Neuwagen, die viele Fahrer überfordert.So lange der Deutsche immer noch zu allem ein Jasager ist, wird sich hier so schnell nichts ändern.


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